Anti-Vorurteil-Wochenende
Das Wochenende im Blickpunkt der PresseBilder vom Wochenende
30.06.-02.07.2006
Präsentation der Wochenendfreizeit auf dem JRK-Landesausschuss (August 2006)
Das Wochenende: ein Rückblick
Am Freitag, den 30.06.2006, machten sich 21 gespannte Kinder auf den Weg nach Finnentrop. Doch war dieser Weg kein leichter, denn sie kamen aus allen Teilen des Oberbergischen. So mussten sie von verschiedenen Startpunkten aus losfahren. Ein kleiner Teil fuhr in Gummersbach los, der Großteil allerdings musste von Radevormwald aus die Reise in einer Kolonne antreten. Der Gummersbacher Bus gewann das Rennen, erreichte das Quartier vorher und erkundete es sofort; schließlich musste man dort 2 ½ Tage verbringen. Als dann der Rest auch da war konnte die langersehnte Begrüßung stattfinden- es ging los! Nun folgten organisatorischen Dinge: die Zimmer mussten verteilt, Gruppenleiter zugeteilt, Betten bezogen und Koffer ausgepackt werden. In diesem Chaos bekam jedes Zimmer ein Symbol, sodass es danach nicht hieß, „Bewohner Zimmer 102“ oder „Stefans Kinder“, sondern „Schweine“, „Delphine“, „Hunde“, „Mäuse“, „Gorillas“ und „Fische“. Anschließend gab es eine kleine Stärkung für die erste Aktion- die Hausrallye. Nach dem Kuchenfuttern ging dann der kleine Zoo artgerecht getrennt mit den zuständigen Pflegern durch das große Gehege, um alle Ecken und Nischen kennen zu lernen. Dabei traten die ersten Hürden auf: „Was ist ein Snoezelraum“? oder „Gibt es Xlang-Xlang?“. Hier die Antworten für alle die es nicht herausgefunden haben: Snoezelraum ist der Entspannungsraum und Xlang-Xlang ist Ylang-Ylang ein immergrüner, schnellwachsender Baum, aus dem ätherische Öle gewonnen werden. Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung und wurde zum Austoben auf dem Spielplatz bzw. im Bewegungsraum oder zur Erholung von der strapaziösen Fahrt auf den Zimmern bzw. im neu entdeckten Snoezelraum genutzt. Um ca. 22 Uhr war schließlich Nachtruhe angesagt, was zu kleinen Komplikationen führte. So stellte sich heraus, dass einige unserer „Tierchen“ nachtaktiver waren als andere. Doch diese Artunterschiede konnten recht schnell überwunden werden und es kehrte Ruhe ein. Für die Pfleger bedeutete das noch lange kein Nickerchen, im Gegenteil der nächste Tag wurde durchgesprochen und einzelne probten schon mal die Aktionen, damit alles problemlos ablaufen konnte. Doch bald danach kamen auch sie zu ihrem wohlverdienten Schlaf.
Am Samstag wurden die Kinder nach einer recht kurzen Nacht dann um 7 Uhr geweckt, um voller Freude die ach so beliebten Duschen nutzen zu können. Um 8 Uhr dann trafen sich alle mehr oder weniger wach im Speiseraum. Dort haben sich die Kinder mit frischen Brötchen, Obst und Müsli für den langen Tag gestärkt. Bis 9.00Uhr gab es Freizeit, die auf dem großen Spielplatz oder im Bewegungsraum sinnvoll genutzt wurde. Der erste Programmpunkt, das Warming-Up, brachte erste Lachkrämpfe, denn das „Pferderennen“ im Sand und das Spiel „Herr Meier“ mit eingebauten Dominoeffekt fanden großen anklang. Danach ging es mit den vorher gewählten Workshops weiter. So betrieb der Großteil der Gruppe Sport und lernte dabei die Grundregeln des Volleyballs kennen, während ein kleinerer Teil bei der Realistischen Notfalldarstellung (RND) lebensechte Wunden verpasst bekam. Der kleinste Teil, bestehend aus 5 Kindern, verzierte in der Zeit bis zum Mittagessen um 12 Uhr Brettchen mit Hilfe von Brennpetern. Bei Nudeln mit Hackfleischsoße wurden dann die gemachten Erfahrungen ausgetauscht und teilweise in der Mittagspause angewendet. Um 14 Uhr traf man sich dann am Haupteingang um eine kleine Wanderung anzutreten, die zum Standort des Geländespiels führte. Einzige Schwierigkeit, die zu überwinden war: ein Teilnehmer und ein Mitarbeiter mussten im Rollstuhl mitgenommen werden und wohlbehalten ankommen. Doch diese Aufgabe wurde mit Bravour gemeistert. Endlich am Spielfeld angelangt, gab es erst einmal eine Runde Getränke und eine kleine Stärkung in Form von Gummibärchen für die geschafften Wanderer. (Die Verpflegung wurde mit einem der Busse gebracht). Das geplante Chaosspiel machte seinem Namen alle Ehre, doch trotz einiger wetterbedingter Probleme (Kreislauf, Heuschnupfen etc.) hatten eigentlich alle eine Menge Spaß. So liefen die Kinder mit Freude durch die Walachei um die erwürfelten Karten zu suchen, sich den daraufstehenden Begriff zu merken und eine Aufgabe zu lösen, auch wenn sie sich innerhalb der Gruppe stets an der Hand halten mussten. Auf dem Rückweg dann durften die von Heuschnupfen o.ä. am stärksten gebeutelten Kinder im Bus zurückfahren, während der Rest hoch motiviert den Marsch zur Herberge antrat. Anschließend nutzten die Kinder die verbleibende Zeit bis zum Abendessen um sich zu erholen, während einige Mitarbeiter bereits mit dem Grillen begannen. Um ca. 18.30Uhr gab es dann ein gemütliches Abendessen am Lagerfeuer, das bei allen gut ankam- aber wer lässt sich nicht von gegrillten Würstchen, Folienkartoffeln, diversen Salaten und selbstgemachtem Stockbrot überzeugen?! Auch wenn es einige Zeit dauerte, bis alle einen Stock hatten, der geschält, gespitzt und insgesamt für das Stockbrot geeignet war, kann man diesen Abend doch als Erfolg bezeichnen. Das Kinderchen-ins-Bettchen-bringen gestaltete sich diesmal sehr viel einfacher, da die unterschiedliche Nachtaktivität durch den anstrengenden Tag und dem bereits vorhandenen Schlafmangel erheblich ausgeglichener war. So schliefen die Kinder problemlos ein und machten es ihren Mitarbeitern möglich noch etwas am Lagerfeuer zu sitzen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Der Sonntag begann ähnlich wie der Vortag, doch durften die Kinder eine halbe Stunde länger schlafen, also bis 7.30Uhr. Zu verdanken haben sie dies ihrer Schnelligkeit am Samstagmorgen.
Nach einem leckeren Frühstück und der erneuten Freizeit bis zum Warming-Up, die zum Packen und Verlassen der Zimmer genutzt wurde, begann das Programm um 9.30Uhr mit dem „Säureteich“, einem Spiel um die Gruppendynamik zu stärken und „Laurenzia“, dem allseits beliebten Kniebeugenspielchen. Anschließend fand ein Stationenlauf statt, der in Teilen den Kindern vor Augen führte, wie es ist blind zu sein oder im Rollstuhl zu sitzen, aber auch den Spaßfaktor nicht zu kurz kommen lies. So strapazierten Teebeutelweitwurf, Montagsmaler und die anderen Stationen die Lachmuskeln. Die verbleibende Zeit bis zum Mittagessen verbrachten die Kinder auf dem Spielplatz oder im Bewegungsraum, um die letzten Minuten der Wochenendfreizeit zu genießen. Nach Tomatenreis, Hirtenrollen und Krautsalat hieß es dann Abschied nehmen. Jedes Kind bekam ein kleines Andenkenspäckchen an die Freizeit, bestehend aus einem Teddybären, einem Reflektor, Stiften und echten Rot Kreuz Pflastern. Zum Abschluss durfte jedes Kind seine persönliche Meinung zur Freizeit abgeben und Verbesserungsvorschläge machen, was durchweg positiv war. Danach schüttelte jeder jedem zum Abschied die Hand und machte sich auf zu den Bussen. Dort wurden die Taschen verteilt, die Kinder eingeladen und endgültig trennten sich die Wege der Teilnehmer, die wieder in alle Teile Oberbergs zurückkehrten.
Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Aber selbst wenn nicht, wird diese Freizeit bestimmt als ein unvergessliches Erlebnis im Gedächtnis bleiben, bei dem viel gelacht und viel gelernt worden ist.